Philipp Melanchthon, Jodocus Willichius: IN
EVANGELIA, QVAE VSITATO more, in diebus Dominicis & Festis
proponuntur, Philippi Melanthonis Annotationes, Omnia nunc castigatiora
& locupletiora. ADIVNXIMVS PRAETEREA, doctißimas D[octoris]
Iodoci Vuillichij Reselliani in eadem Euangelia expositiones
eiusdem argumenti, cum Indice rerum diligentissimo. Basel: Bartholomäus
Westheimer, 1545.
8 Bl., 706 S., 14 Bl.
C 677. 8° Helmst. [digitales
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Laut dem Titelblatt der Wolfenbütteler
Postille waren die Postillen von Jodocus Willichius
(1501 - 1552) und Philipp Melanchthon (1497 - 1560) unter
den Quellentexten der litauischen Übersetzung. In der Handschrift
selbst werden diese Namen allerdings nirgendwo erwähnt.
Willichius war Professor für Latein und Griechisch an der
Universität Frankfurt an der Oder, später Professor
für Medizin. Er gehörte einer kryptolutheranischen
Gruppe an. Er war ebenfalls durch seine Kommentare zu Tacitus'
Germania und zu Terenz' und Vergils Werken bekannt.
Die Postille Melanchthons wurde den preußischen
Pfarrern in der dritten Kirchenordnung von 1558 empfohlen (neben
den Postillen von Martin Luther, Johann Bugenhagen, Urbanus
Rhegius und Veit Dietrich). Im Bischofswahldekret von 1568 wurde
allerdings nur auf die Postillen Luthers und Dietrichs hingewiesen.