Rundgang

 

 

 

 

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8. (Kat.Nr. 16)

Gottfried Wilhelm Schilling: De Lepra Commentationes.
Leiden: Luchtmans; Utrecht: Paddenburg 1778. 60, 203 S., 3 Ill.; 8°.
Signatur: Mi 157a

Die Lepra unterschied in der Frühen Neuzeit ein grundlegendes Charakteristikum von den meisten anderen Infektionskrankheiten: die Krankheit war zwar unheilbar, aber sie brachte nicht den schnellen Tod. Unter Umständen mußte man Jahrzehnte lang als von der Krankheit schwer Gezeichneter aus der Gemeinschaft ausgeschlossen leben. Seit der Antike wurde die Krankheit mit vielen Begriffen benannt, am verbreitesten waren "Elephantiasis" und im deutschen Kulturraum "Aussatz", auch der Begriff "Lepra" ist sie schon seit der Antike bekannt. Die Kranken sind von entstellenden körperlichen Merkmalen gezeichnet, wie der Begriff "Elephantiasis" verdeutlichen soll, der an die elephantenartige Haut - ledern, dick, schwärzlich - erinnert. Eine der wenigen frühen bildlichen Darstellungen der Krankheitsmerkmale im Gesicht in einem gedruckten Buch zeigt das Titelblatt der noch Ende des 18. Jahrhunderts, als die Lepra in Europa keine Rolle mehr spielte, veröffentlichten Abhandlung des Arztes Gottfried Schilling, der bei einem längeren Aufenthalt in Südamerika die Krankheit noch intensiv erlebt hatte.

Aufgeschlagen: Titelblatt mit Titelkupfer, Radierung von D. de Bakker nach einer Zeichnung von A(braham?) Delfos (1731-1820).

 
 

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2005