32. (Kat.Nr. 79)
Edward Jenner: An inquiry into the causes and
effects of the variolae vaccinae, a disease discovered in some
of the western counties of England, particularly Gloucestershire,
and known by the name of the cow pox. London: Jenner, 1798. IV,
75 S.
Signatur: Mi 4° Kapsel 1:6
Ende des 18. Jahrhunderts hatte der englischen
Wundarzt Edward Jenner die Pockenschutzimpfungen wieder aufleben
lassen und den Beginn zu einer neuen Epoche der Seuchenprävention
eingeläutet. Nicht nur sein empirisches Vorgehen und deren
aufwendige Darstellung vor der wissenschaftlichen Fachwelt war
für seinen Erfolg verantwortlich. Vor allem die Methode der
Impfung mit den den Menschenpocken ähnlichen, aber für
den Impfling sehr viel ungefährlicheren Kuhpocken ließ
allmählich die massiven Zweifel an der Praxis des Impfens
schwinden.
Jenner hatte nicht nur Impfungen mit einem Impfstoff, den er von
an Kuhpocken infizierten Personen gewonnen hatte, vorgenommen,
sondern verfolgte auch die Immunisierung, indem er einen so geimpften
Jungen nach einiger Zeit mit Menschpocken impfte. Er konnte beobachten,
daß die Krankheit nicht ausbrach.
Jenner veröffentlichte seine Fallstudien 1798 in sehr repräsentativer
Form, ließ sogar die von den Kuhpocken befallenen Extremitäten
einiger seiner "Versuchspersonen" in Kupfer stechen.
Ein Exemplar dieser heute seltenen ersten Veröffentlichung
seiner Ergebnisse befindet sich im Bestand der Herzog August Bibliothek.
Aufgeschlagen: S. 32: Case XVII: Impfung eines
achtjährigen Jungen mit Impfmaterial aus Kuhpocken von der
Hand der Kuhmagd Sarah Melmes, die er im Kupferstich von W. Skelton
abbilden ließ.