Rundgang

 

 

 

 

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3. (Kat.Nr. 8)

Heinrich Steinhöwel: Ordnung der Pestilenz.
[Nürnberg]: [Drucker der Rochuslegende] [ca. 1482 - 84]. [28] Bl.; 4°.
Signatur: 27.1 Astron. (6)

Heinrich Steinhöwels (um 1420-1482) Ordnung der Pestilenz gilt heute als erste selbständig erschienene populäre Pestschrift in deutscher Sprache. Als gut situierter Stadtarzt widmete er sich neben seiner ärztlichen Tätigkeit in humanistischer Tradition der Übersetzung lateinischer Schriften, die er mit dem Ulmer Frühdrucker Johann Zainer in den 1470er Jahren zum Druck brachte. Bämlers erfolgreiches Augsburger Gesundheitsbuch mag Anlaß für den Arzt und seinen Verleger gewesen sein, nun auch medizinische Schriften zu veröffentlichen, zumal Zainer schon sog. Laßtafeln für den Aderlaß herstellte, die beliebtesten medizinischen Drucke in dieser Zeit. Obwohl die Schrift den Eindruck erwecken wollte, Maßnahmen gegen die Pest ausführlich zu behandeln, stellte sie doch in der Tradition des Regimen sanitatis in erster Linie die allgemeine Diätetik dar, die speziellen Hinweise zur Pest waren eher am Rande eingeflochten.
In der Herzog August Bibliothek befindet sich ein wenige Jahre nach der Erstausgabe, wohl um 1482 erschienener Nachdruck von Steinhöwels Pestbuch. Man ordnet ihn aufgrund typographischer Merkmale der Nürnberger Offizin zu, die 1484 die Rochuslegende druckte.

Aufgeschlagen: Bl. 20v: "Von dene die dy pestilentz angestossen hat". Steinhöwel schildert anhand welcher äußerer Zeichen der sichere Tod zu erkennen sei und welche Anzeichen darauf hindeuten, daß noch Hoffnung auf Überleben der Seuche besteht.

 
 

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2005