Johannes Brenz: PERICOPAE EVANgeliorum, quae
singulis diebus Dominicis publice in Ecclesia recitari solent,
expositae per IOANNEM BRENTIVM.
Frankfurt am Main: Peter Braubach, 1556.
4 Bl., 534 S.
C 308b. 2° Helmst. [Digitales
Faksimile]
Der Name Brenz steht im zweiten Teil der Wolfenbütteler
Postille hinter zwei Predigten (zum 17. und 19. Sonntag nach
Trinitatis) und ist von Johannes Bielauk
selbst angegeben worden. Als Vorlage für die litauische
Übersetzung diente die aus thematischen Homilien bestehende
Postille Pericopae Evangeliorum von Brenz. Der litauische
Text der beiden Predigten ist eine überarbeitete Übersetzung
der "Homilia de vitiis" und der "Homilia de Oratione,
de officio Christi, et de usu miraculorum".
Johannes Brenz (1499 - 1570) war ab 1522 Prediger in Schwäbisch
Hall, wo er die Reformation einführte. Ab den Fünfziger
Jahren war er als Reformator in Württemberg und als theologischer
Berater des Herzogs Christoph von Württemberg tätig.
Brenz lehnte eine Berufung nach Preußen ab, war aber Gutachter
der dritten Preußischen Kirchenordnung von 1558. Die Postille
von Brenz wurde in dieser Kirchenordnung den Pfarrern als beispielhaft
verordnet (neben den Postillen von Martin Luther, Johann Bugenhagen,
Philipp Melanchthon, Urbanus Rhegius und Veit Dietrich).