Kirchers Entwicklung der Laterna magica in seiner der Optik und
Akustik gewidmeten Ars magna lucis et umbræ.
Athanasius Kircher. Ars magna lucis et umbræ. 2. Auflage
Amsterdam: Jansson & Weyerstraet 1671.
Kircher hatte schon 1646 in der 1. Auflage seiner Ars magna
einen Überblick über das Gesamtwissen der Optik
angestrebt und Entwicklungen wie die Camera obscura und die Laterna
magica angesprochen. Bis zur erweiterten Neuauflage von 1671 hatte
er neue Versuche mit dem Fernrohr und Mikroskop (Smicroscopium)
angestellt. Erstmals geht er nun über die 1646 korrekt illustrierte
(nämlich auf den Kopf gestellte) Einzelbildprojektion hinaus
und zeigt zweimal einen aus Öllampen Licht beziehenden Projektionsapparat
(von ihm als "Lucerna magica" bezeichnet), vor dem Bildstreifen
vorbeigezogen werden können - was Kircher manchmal zum "Vater
der bewegten Bilder" macht. Wie so oft, besticht die Ausführung
der Abbildungen, die jedoch an Korrektheit einiges zu wünschen
übrig lassen: Die Streifen können nicht jenseits der
Projektionslinse laufen, und die Objekte müßten auf
dem Kopf stehen. Trotzdem hat Kirchers Idee dazu beigetragen,
daß gerade die Jesuiten die Laterna magica in ihren Schulen
und Kollegien wirksam einsetzten [Literaturhinweis].
HAB: Li 2° 90 |