Silvestro Pietrasanta. De symbolis heroicis libri IX. Antwerpen:
Moretus 1634.
Der aus Rom stammende Jesuit Pietrasanta veröffentlichte
in seinem erstmals 1634 erschienenen Emblembuch die von dem Ordensbruder
Francis Line erfundene magnetische Uhr. Interessant und relevant
für den an Kryptographie zeitlebends arbeitenden Kircher
war, daß die Uhr nicht in den Abschnitten erscheint, die
konventionelle Embleme zeigen, sondern in einem der geheimen Kommunikation
gewidmeten (De notis clandestinis). Der erklärende Text ist
so vage gehalten, daß darin der Magnetismus, der als die
die Uhr ausrichtende Kraft postuliert wird, von einigen Gelehrten
- unter ihnen Peiresc - mit dem damals angenommenen kosmischen
Magnetismus der Sonne in Verbindung gebracht wurde. Peiresc erhoffte
sich sogar in dieser Uhr ein Modell des Kopernikanischen Systems
und korrespondierte 1635 mit dem unter Hausarrest stehenden Galilei
darüber, der jedoch das von Kircher vollends bloßgelegte
Doppelspiel der Magneten annahm [Literaturhinweis].
HAB: Verwendete Ausgabe Antwerpen: Moretus 1684; Uk 53
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