Die Sammlung von derzeit knapp 2.200 Medieneinheiten umfasst historisches Quellenmaterial in verschiedenen Sprachen wie etwa handschriftliche Briefe, Postkarten, Bildquellen, Zeitungsartikel, Konzertprogramme, Albumblätter und andere Dokumente, darunter zahlreiche bislang unveröffentlichte Autografe, die Einblicke in das musikkulturelle Handeln von Frauen aus dem späten 18. bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert geben.
Unter der Leitfrage, welche musikalisch handelnden Frauen wie, wo, wann und warum zur Musikkultur im Europa des 19. und 20. Jahrhundert beigetragen haben, gelingt ein Paradigmenwechsel weg von einer Kunstwerk-orientierten Musikgeschichtsschreibung hin zu einer Musikhistoriographie, bei der das musikbezogene Handeln von Frauen sichtbar wird. Philologie und Quellenkunde werden mit kulturwissenschaftlichen Diskursen verbunden. Innovative Forschungsmethoden und Konzepte der Identitäts-, Netzwerk-, Mobilitäts- und Kulturtransferforschung werden dabei für die historische Musikwissenschaft nutzbar und speziell für die musikwissenschaftliche Genderforschung fruchtbar gemacht.
Das Projekt trägt zur Bewahrung des kulturellen Erbes für zukünftige Generationen bei, archiviert die Dokumente sicher und konservatorisch angemessen, erschließt sie und stellt die Erschließungsdaten dauerhaft durch Kooperationen mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und dem Kalliope Verbundkatalog online zur Verfügung. Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel garantiert die Zugänglichkeit der auf ihren Internetseiten präsentierten Digitalisate und digitalen Editionen durch persistente URLs und stellt damit die Zitierbarkeit der elektronischen Dokumente sicher.
Finanzierung durch: Pro*Niedersachsen
Laufzeit: 2016-2023
Beteiligte Personen: FMG: Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Univ.-Prof. Dr. Nicole K. Strohmann, Viola Herbst, Dr. Katharina Talkner, Anne Fiebig, Dr. Maren Bagge, Christine Weber; HAB: Torsten Schaßan, Andrea Opitz, Henrike Fricke-Steyer
Projektergebnis: http://diglib.hab.de/edoc/ed000249/start.htm; PURL: http://diglib.hab.de/?link=120
Bild: Brief von Marie Lehmann an einen unbekannten Herrn, Wien, 3.2.1886. Archiv fmg, Signatur: Rara/FMG Lehmann,M.1.