Die grundsätzliche Bedeutung von Normdaten wird nicht mehr bestritten. Sie sind Koordinaten im “bibliographischen Atlas” (Barnert et al. 2021, 141) und bilden das „Rückgrat eines maschinenlesbaren, semantischen Netzes der Kultur und Wissenschaft“ (Kett 2017, 2). Während die Relevanz von Normdaten für Personennamen und Geografika schon länger akzeptiert ist, wird insbesondere Werknormdaten in den letzten Jahren verstärkt großes Potenzial zugesprochen.
Werknormdaten könnten neben der Zitierbarkeit und Datenpersistenz als Teil des normierten Vokabulars auch hohe Anschlussfähigkeit für neue Forschungsfragen bereitstellen. Darüber hinaus können sie bisher nur schwer mögliche Einblicke zu Fragen nach strukturellen und räumlichen Bewegungen sowie längerfristigen Entwicklungen geben oder Muster erkennbar werden lassen. Mithilfe von FAIRen Werknormdaten können Bestände von Bibliotheken und anderen Einrichtungen material- und ortsübergreifend vernetzt werden (Altenhöner et al. 2019, 19).
Auf dem Workshop sollen Desiderate aus Bibliotheken und Forschung diskutiert sowie Besonderheiten des Werkbegriffs für den Zeitraum des 16. und 17. Jahrhunderts erörtert werden.