August Klingemann zählt zu den wichtigsten Wegbereitern des modernen Theaters. Zeitgenossen lobten seine ordentliche Bühnenführung. Bekannte Schauspieltalente wie Wilhelmine Berger oder Heinrich Marr gingen bei ihm in die Schule. 1823 brachte er Heines »Almansor«, 1829 Goethes »Faust« zur Uraufführung. Doch während Klingemanns Name in der Theatergeschichte eine feste Größe ist, wird er in der Literaturgeschichte nur am Rande erwähnt – als Verfasser epigonaler Dramen und Autor eines genialen Romans: »Nachtwachen von Bonaventura«. Der Vortrag richtet das Augenmerk auf die in Klingemanns vergessenen Dramen dargestellten Kunstrezeptionen. Indem Klingemann in seinen Theaterstücken Situationen inszeniert, die ebenso gut im Museum hätten stattfinden können, profiliert er einen Akt der Musealisierung, der als wirkungsästhetisches Prinzip verstanden werden kann.
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