Wir sind es heute gewohnt, Klimawandel im globalen Maßstab zu denken. Wie selbstverständlich nehmen wir an, dass sich Klima, weltweit über längere Zeiträume hinweg betrachtet, wandelt. Nicht immer war das so, die Vorstellung, dass das so ist, hat ihre eigene Geschichte. Der Vortrag bietet Einblicke hierzu. Im Vordergrund steht die Zeit um 1700. Beobachten lässt sich im Kontext der Diskussionen um Thomas Burnets „Heiliger Erdgeschichte“ (1681), wie sich daran bestimmte Vorstellungen eines erdgeschichtlichen Klimawandels kristallisierten. Im Fokus des Vortrags stehen dabei die Überlegungen von Gottfried Wilhelm Leibniz zu Fragen nach der Entstehung der Erde, der Entwicklung des Lebens, dem Wandel der Umwelt und der Ablagerung fossiler Energieträger. Wenn in dem Zusammenhang von Klima die Rede ist, dann setzt dieser Begriff am ursprünglichen Wortverständnis von Klima als „Neigung“ an. Gemeint ist die Schrägstellung der Erdachse zur Sonne, die zur Bildung von Klimazonen und dem Wechsel der Jahreszeiten führte. Burnet mutmaßte den Ursprung der Ekliptik in der Sintflut, und „Erdtheoretiker“ wie William Whiston machten hierfür den Schweif eines Kometen verantwortlich (s. Bild). Seitdem war die Welt in Schieflage geraten.
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Bildunterschrift: William Whiston, A New Theory of the Earth, London 1696 (5. Aufl. London 1737) fig. 7