herausgegeben von Monika E. Müller und Jens Reiche
Wolfenbütteler Mittelalter-Studien Bd. 32
2017. 544 S. mit 16 Farbabb. und 106 s/w-Abb.
ISBN: 978-3-447-10716-7
Preis: € 88,-
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„Zentrum“ und „Peripherie“ sind in den letzten Jahren zu Kernbegriffen einer Netzwerkforschung geworden, welche sich zum Ziel setzt, die Modalitäten eines interregionalen Austauschs in künstlerischer, allgemein kultureller, biographischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu untersuchen. Nach neueren Erkenntnissen darf dabei nicht so sehr statisch von einer gebenden und einer nehmenden Seite ausgegangen werden als vielmehr vom Austausch und Transfer, bei dem fremde Anregungen in eigenes Formen- und Kulturgut umgewandelt werden. Der Raum Niedersachsen spielt für die Erforschung von Netzwerken im Hoch- und Spätmittelalter eine große Rolle, da in ihm viele wichtige Knotenpunkte mit großer Anziehungskraft lagen – zu denken ist dabei an die wichtigen Städte Hildesheim, Goslar oder Braunschweig, aber auch an Bischöfe, Klöster und Stifte oder die Herrscherdynastie der Welfen. Die Verbindungen weisen dabei weit über Niedersachsen hinaus: Enge Kontakte gab es nach Westen, in den Ostseeraum und sogar bis Italien. Im vorliegenden Band wird das Thema durch 17 Beiträge renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersucht. Zur Sprache kommen dabei die Handels- und Produktionsgeschichte, der Wissens- und Bildungstransfer, die kirchliche und städtische Netzwerkbildung sowie die Handschriften- und Kunstproduktion. Diese interdisziplinäre Ausrichtung ermöglicht es, einen völlig neuen Blick auf die Kunst und Kultur des 12. Bis 15. Jahrhunderts im Raum Niedersachsen zu gewinnen.