Für die Rekonstruktion der Wissensorganisation in den Bibliotheksräumen des Juleums waren vor allem Inventare, Grundrisse, Kataloge und Korrespondenzen im Bibliotheksarchiv relevant. Historisches Mobiliar aus der Universitätsbibliothek ist hingegen kaum erhalten. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet der Helmstedter Zettelkasten, der identifiziert und ins 17. Jahrhundert datiert werden konnte. In diesem Werkstattgespräch erhalten Sie die Möglichkeit, in die Schubladen hinter seinen geöffneten Türen zu blicken und mehr über Inhalt und Funktion dieses einzigartigen Objekts zu erfahren.

Um 1800 verfügte die Universität Helmstedt über eine der größten und wertvollsten Bibliotheken des Reiches. Der Bibliotheksbestand umfasste Hand- und Druckschriften aus Klosterbibliotheken sowie Universitätsschriften und Nachlässe bedeutender Gelehrter. Auch die Bibliotheca Julia aus Wolfenbüttel sowie die Bibliotheca Rudolphea waren ein Bestandteil der Sammlung.  Die ca. 80.000 Bände sowie Gemälde und wissenschaftliche Gerätschaften verteilten sich auf den Bibliotheksraum im Juleum, einem mehrgeschossigen Hörsaal- und Bibliotheksgebäude der Helmstedter Universität, die angrenzende Aula und den Ostflügel des Universitätskomplexes.

PD Dr. Britta-Juliane Kruse studierte Ältere und Neuere deutsche Literatur, Kunstgeschichte und Klassische Archäologie in Bonn und Berlin. Von 2016-2020 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Ornament und Instrument: Funktionsgeschichte einer frühneuzeitlichen Universitätsbibliothek am Beispiel Helmstedt (1576–1810)“ an der HAB.

Die Veranstaltung findet digital statt. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann per E-Mail unter: ed.ba1734607408h@nna1734607408mllu1734607408 erfolgen.