Bis heute hält sich auch teilweise in der Forschung noch hartnäckig die Vorstellung, dass Kinder und Jugendliche im Schulwesen der Frühen Neuzeit willkürlichen und körperlichen Strafen quasi täglich ausgesetzt gewesen seien. Dabei wird das soziale und wechselseitige Beziehungsgefüge außer Acht gelassen, dass auch in dieser Zeit zum Tragen kam: Neben Schülern und Lehrern handelten Schulleitungen, Schulaufsichten und insbesondere intervenierende Eltern Strafmaße miteinander aus. Außerdem sind stets legitimatorische Grenzen sowie Normen zu beachten, welche die Handlungsebene der Akteure beeinflussten. Das alles will ich mit Aushandlungen über das Strafen fassen und dabei auch die Grenze des Aushandelns und die Legitimation von gewaltvollen Praktiken berücksichtigen.