Die systematische Sammlungsrekonstruktion der Bibliotheken fürstlicher Frauen wird erstmals in größerem Umfang quantifizierende und vergleichende Aussagen zum Buchbesitz und zu den Buchpraktiken dieser Frauen ermöglichen.

Informationen über Bibliotheken des 18. Jahrhunderts sind durch Quellen wie Inventare, Kataloge und Erwerbungslisten überliefert. In vielen Fällen sind auch Bücher aus den ehemaligen Privatbibliotheken erhalten. In diesem Projekt werden diese unterschiedlichen Quellenarten zusammengeführt. Bibliographische Informationen der untersuchten Bücher, Kataloge und Inventare werden durch exemplarspezifische Informationen (z.B. Provenienzmerkmale oder Lesespuren) und biographische Daten der Sammlerinnen ergänzt. So können Wissens- und Kommunikationsnetzwerke fürstlicher Frauen erstmalig über einzelne Protagonistinnen hinaus erforscht werden.

Das Langfristvorhaben verbindet so die digitale Erschließungs- mit der hermeneutischen Forschungsebene. Zunächst wird in einer Pilotphase eine digitale Forschungsplattform aufgebaut, auf der Daten zu den Büchern der Fürstinnenbibliotheken in strukturierter Datenform aufgenommen und abgefragt werden können.

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Grundrisse und Aufriss der Bibliotheksrotunde in Wolfenbüttel mit Angabe der enthaltenen Privatbibliotheken, ca.1767. Niedersächsisches Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel, VI Hs 15 Nr. 128, Fol. 30r, 31r und 33r.

Finanzierung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Laufzeit der Pilotphase: 10/2024-10/2027

Projektbeteiligte: Dr. Caren Reimann, Dr. des. Maximilian Görmar, Holger Bühring


Titelbild: Selbstinszenierung der Herzogin Elisabeth Sophie Marie als Bibelsammlerin. In: Ludolph Otto Knoch: Bibliotheca Biblica, Braunschweig 1752, Frontispiz, Kupferstich. Herzog August Bibliothek, BA I, 633.

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