Wolfenbüttel, 6. Oktober 2023
Unter dem Titel „Blindweg nach Klötze“ versammeln sich 15 Gedichte. Es handelt sich um Poesie als Geschichtsschreibung, um eine literarische Landvermessung der deutsch/deutschen Geschichte aus den Jahren 1986 bis 1991. Der Verband der Deutschen Schriftsteller setzte das Buch 1996 auf die Liste der empfehlenswerten Bücher. Es umfasst 24 mit handgesetzten Bleibuchstaben bedruckte Seiten, durch die sich ein rotes Textband mit Orts- und Landschaftsnamen zieht. Die Anregungen für seine Verse hatte Cott auf seinen Spaziergängen entlang der Grenze der ehemaligen DDR gewonnen.
In einer Rezension von Thomas Blume, erschienen in Das Sonntagsblatt am 21. Februar 1997, heißt es: „Cotts spröde Lyrik, die mit äußerster Knappheit ihre schlüssigsten Stimmen erzielt, überzeugt in ihren satten, dunklen Farben durch die suggestive Kraft der dichten, schönen Bilder bis hin zu assoziationsreichen, sinnlichen Geräuschkulissen: Der Weg wird holprig / von Aachen nach Kietz / im Oderbruch spukt / der Alte Fritz / und was da bollert / sind keine Kalaschnikows / der Konsum kippt / Kohlen vors Haus.“
Cotts Verse aus den Westostelbischen Gedichten waren 2020 auf handbeschriebenen Textilbannern im Braunschweiger Dom zu sehen; drei der Banner sind im vergangenen Jahr von der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages angekauft worden.
Georg Oswald Cott lebt als freier Schriftsteller in Braunschweig. Für seine Arbeiten, darunter Hörspiele, Features, Essays, Kritiken, vor allem aber Gedichtbände, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Viele seiner Gedichte werden begleitet von Graphiken von Herbert Grützner, Helga Schröder, Tomi Ungerer oder Raoul Wüstner und befinden sich als bibliophile Bücher in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Bild 2: Georg Oswald Cott bei der Übergabe des Gedichtbands am 26.9.2023 in der Bibliotheca Augusta.
Bild oben: (von links) Prof. Dr. Peter Burschel, Direktor der HAB, Georg Oswald Cott und Sarah Janke, Fachreferat Künstlerbücher, bei der Übergabe des Gedichtbands „Blindweg nach Klötze. Westostelbische Gedichte“ am 26.9.2023 in der Bibliotheca Augsta