Auktionen sollten viele potentielle Käufer anziehen, weshalb die zu versteigernden Lose durch ankündigende Auktionskataloge publik gemacht und werbende Vorbesichtigungstermine organisiert wurden.

Das Projekt konzentriert sich auf die Dinge, greift Ansätze der Materialitäts- und Sammlungsforschung auf und untersucht anhand der Auktionen, wie die Objekte klassifiziert, mit Metadaten angereichert und mit Sinn bzw. Wert versehen wurden. Analytischer Ausgangspunkt ist dabei der Wettbewerb, der entscheidend prägte, wie die „Exponate“ in textlicher wie mündlich-performativer Form ausgestellt und angeeignet wurden – und wie die Auktionen so eine ganz eigene Logik als Erkenntnisorte entfalteten.

Ein Fokus liegt auf der Auktionspraxis und der Rolle der Akteure, die bei der Beschreibung und somit auch Aneignung der Dinge eine wichtige Rolle spielten. Die Beteiligten, das sind neben den Verfassern der Auktionskataloge vor allem auch die Auktionatoren, die für die Ausgestaltung und Einhaltung der „Spielregeln“ des Versteigerns zuständig waren, sowie die Käuferschaft, die sich in der Kopräsenz und im Streit um die Dinge einem soziale Unterschiede nivellierenden Setting ausgesetzt sah. Darüber hinaus interessiert sich das Projekt für die mit der Handelspraxis verknüpfte wissensgeschichtliche Bedeutung der Auktionen. Es thematisiert die Reichweiten der dort vorgenommenen Objekterkundungen und erhellt deren Bedeutung für die Debatten um den ökonomischen Wert und die Provenienz der zur Auktion gebrachten Dinge. Das Projekt versteht sich so als ein Beitrag zur Erforschung der Verschränkung von Objekt-, Ökonomie- und Wissensgeschichte.

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Finanzierung: Haushalt
Laufzeit: Januar 2019 – Dezember 2028
Projektbeteiligte: Dr. Elizabeth Harding (Bearbeiterin)