Der Landgraf Hermann
von Thüringen regte Wolfram dazu an, die französische Chanson
de geste Bataille d’Aliscanz zu einem Epos umzuformen. Im Mittelpunkt stehen
zwei Schlachten auf Alischanz vor Orange; in der zweiten siegt Willehalm
über das Heer der Heiden. Bemerkenswert in dieser Dichtung ist der
Gedanke der Toleranz. Auch die Heiden sind Kinder Gottes, sichtbar etwa
in Willehalms Frau Gyburg, einer arabischen Fürstentochter. Ulrich
von dem Türlin hat die Vorgeschichte Willehalms in seinem Rennewart,
behandelt, der hier als Einleitung vorangestellt ist, Ulrich von Türheims
verfaßte die Fortsetzung.
41 ganzseitige Miniaturen schmücken die Handschrift, die überwiegend
zweizonig, dreimal dreizonig und einmal sogar vierzonig aufgebaut sind.
Blatt 36r zeigt im oberen Bild die Flucht Willehalms mit Arabel - nach
ihrer Taufe Gyburg genannt - per Schiff. Das untere Bild stellt ihre Ankunft
in Frankreich dar.
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