Die Tagung widmet sich dem frühneuzeitlichen Schreibkalender, einem im Druck hergestellten Medium der öffentlichen Kommunikation, dessen Bezeichnung sich am Gebrauchscharakter, als zu beschreibendes Papier, orientiert. Seit 1540 hergestellt, war der Schreibkalender eine gedruckte Publikation und ein Schriftmedium mit handschriftlichen Eintragungen. Die Tagung betrachtet den Schreibkalender als eine einzigartige Quelle für verschiedenste historische Forschungen.
Der buchförmige Schreibkalender, der Platz für Notizen des Nutzers anbot, erreichte große und unterschiedlich gebildete Rezipientenschichten mit seinem typischen zweigegliederten Inhalt. Dazu gehörten das Kalendarium: astronomische Angaben sowie astrologische Details sowie das Prognostikum: ein Berichtsteil zu astronomischen, astrologischen, historischen, politischen und religiösen Themen. Als standardisiert gedrucktes und zugleich individualisiert handschriftlich beschriebenes Medium bieten Schreibkalender einen seltenen Zugang zu Handschriftlichkeit und Druck. Die Tagung ordnet sich ein in den Kontext des DFG-Projektes „Erschließung der handschriftlichen Einträge in frühneuzeitlichen Schreibkalendern mittels eines Repertoriums (circa 1540 bis 1800)“.
Veranstalter: Institut für Buchwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg, in Kooperation mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte
Das vorläufige Programm finden Sie im Downloadbereich.